Nicht abwimmeln lassen! Hartnäckigkeit bei der Jobsuche zahlt sich aus
Hartnäckigkeit ist eine Gabe, die wir alle in uns tragen. Klingt besserwisserisch? Nein! Überhaupt nicht. Ist eigentlich eine Tatsache.
Denn prinzipiell kennen wir unsere eigene Hartnäckigkeit schon aus unserer Kindheit. Oder haben Sie nicht auch so lange Ihre Eltern bearbeitet, bis Sie endlich das hatten oder durften, was Ihr sehnlichster Wunsch war?
Was hält Sie dann davon ab, auch bei der Jobsuche hartnäckig zu sein?
Allerdings - und hier kommt jetzt ein kleines Fragezeichen ins Spiel.
Wie hartnäckig sind Sie? Ruhen Sie sich auf dem “Urinstinkt” Hartnäckigkeit aus, der im obigen Beispiel dazu (in der Regel) geführt hat, bei den Eltern den ein oder anderen Wunsch erfüllt zu bekommen?
Oder haben Sie an sich selbst gearbeitet und diese Hartnäckigkeit ein wenig professionalisiert?
Sozusagen an und mit sich selbst trainiert, um mit dem richtigen Einsatz an Hartnäckigkeit ihre Wünsche und Ziele zu erreichen? Und zwar nicht nur bzgl. der Barbie-Puppe oder dem Lego-Baukasten zu Weihnachten, sondern hinsichtlich ihrer beruflichen und natürlich auch privaten Ziele?
Stellen Sie sich vor: Sie stoßen auf ein Stellenangebot, in einem Unternehmen, indem Sie schon seit Jahren wahnsinnig gerne arbeiten würden. Und dann endlich suchen Sie genau so jemanden wie Sie! Sie schreiben in Windeseile eine Bewerbung, stellen Ihre Unterlagen zusammen und verschicken alles umgehend an die Personalabteilung.
Wussten Sie, dass nach dem Versenden der Bewerbungsmail fast der absolut wichtigste Teil bei einer Bewerbung kommt?
Nämlich neben der Geduld, erst mal ein paar Tage in Ruhe abzuwarten, kommt jetzt auch die Hartnäckigkeit ins Spiel, von selber tätig zu werden und nachzufassen.
Während der Verstand ganz zu Recht dazu rät, ein paar Tage ins Land ziehen zu lassen, weil die Bewerbung erstmal ankommen, sortiert und gelesen werden muss, pusht uns gleichzeitig die Ungeduld, warum es mit einer Rückmeldung wohl so vermeintlich lange dauert und genau diese Ungeduld lässt uns völlig zu Unrecht auch leider gerne schnell mal resignieren. Dabei sollten wir uns jetzt erst recht beweisen und unsere Hartnäckigkeit zur Schau stellen.
Eine Woche abzuwarten ist okay, dann darf man ruhig beim Unternehmen anrufen und nachfassen.
Wie das geht? Nun - eigentlich ganz einfach! Aber bitte nicht einfach zum Telefonhörer greifen und anrufen. Bitte nicht mal nebenbei beim Kuchenbacken oder Wäsche sortieren! Oder auf dem Spaziergang mit dem Hund. Vor dem Telefonat bitte erstmal überlegen, was Sie sagen möchten! Legen Sie sich eine klare Strategie zurecht, was sie fragen möchten und was sie erzählen möchten. Und vor allem Dingen, auf welche Stelle Sie sich bewerben möchten. Schließlich gibt es häufig mehrere Stellenausschreibungen in ein und demselben Unternehmen und der Personalverantwortliche kann ohne klare Ansage nicht wissen, welcher Job Ihnen am Herzen liegt!
Und noch etwas ist ganz wichtig: Vergessen Sie nicht, dass Sie zwar vielleicht daheim sind, auf Feedback warten und jede Menge Zeit haben. Ihr Ansprechpartner aber sitzt im Büro und saust vielleicht zwischen zahlreichen Meetings hin und her. Vielleicht klingelt sein Telefon ständig und jede Menge weiterer Dinge prasseln auf ihn ein. Im “schlimmsten” Fall sind Sie zum Zeitpunkt Ihres Anrufes störend. Um diese Klippe gekonnt zu umschiffen, sollten Sie sich auf so ein Telefonat unbedingt gut vorbereiten!
Genauso ist es einer Kundin von mir passiert. Zusammen haben wir ihre Bewerbung geschrieben. Sie hatte nämlich genau diesen Traumarbeitgeber und ihren perfekten Job gefunden. Und was ist geschehen - NICHTS. Keine Einladung zum Gespräch, kein Feedback, noch nicht mal eine Absage.
Wahnsinnig traurig und enttäuscht klang sie am Telefon, aber man hörte gleichzeitig auch heraus, dass sie sich mit dieser Absage eigentlich nicht abfinden wollte. Allerdings wusste sie nicht, wie sie das am besten anstellen sollte.
Ich schlug ihr vor, dass sie in dem Unternehmen anrufen sollte, was sie total begeisterte. Vorher haben wir genau so ein Telefonat geübt, um durchzusprechen, welche Fragen wohl aufkommen könnten. Sie hat sich Gedanken gemacht, was sie sagen könnte und ich habe die Personalabteilung gespielt. Und siehe da, obwohl sie selbst jahrelange Erfahrung am Telefon hatte, fiel es ihr schwer, mit der “Personalabteilung” in ihrem Traumunternehmen zu telefonieren. Über eine Stunde haben wir dieses Rollenspiel gespielt, solange bis sie selbst für sich das Gefühl hatte, dass sie jetzt den verschiedenen Situationen gewachsen sei.
Ich präsentierte mich in dieser Position immer unterschiedlich. Manchmal war ich sehr nett, ab und an eher weniger. Dann wieder gab ich mich freundlich, aber ohne irgendeine Ahnung. Halt genauso wie es im „richtigen Leben“ auch sein kann.
Immer und immer wieder haben wir Formulierungen geübt, damit sie sich nicht so „abwimmeln“ ließ.
Nach etwa einer Stunde, sagte sie schließlich: “Ok, ich bin so weit. Ich fühle mich so gut vorbereitet, dass ich mich traue, dort anzurufen". Gesagt, getan, sie setzte ihr Vorhaben am Folgetag in die Tat um und schaffte sogar den Chef zu sprechen. Der sagte ihr dann leider, dass die Stelle bereits vergeben sei. Aber statt, dass sie jetzt auflegt hat, fragte sie ihn, ob es denn nicht noch eine andere Stelle im Unternehmen für sie geben würde, da es schließlich ihr Traum sei, in diesem Unternehmen zu arbeiten.
Aber auch hier entgegnete der Chef zunächst, dass derzeit keine Stelle mehr frei sei.
Aber jetzt kommt es! Zwei Tage später rief der Chef aus diesem Unternehmen an und lud sie zum Vorstellungsgespräch ein. In diesem Gespräch sagt der Chef ihr, dass er von ihrer Hartnäckigkeit dermaßen beeindruckt war, dass er sich zu dem Treffen entschlossen habe.
Meine Kundin hat nun ihren Traumjob in ihrem Traumunternehmen.
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